Fahrradstation

Der Eingang einer Fahrradstation
Quelle: berlin-event-foto.de/Peter-Paul Weiler

Was ist eine Fahrradstation?

Eine Fahrradstation ist eine durch einen Betreiber betreute, bauliche Anlage, die in geschlossenen Räumen über eine Vielzahl an zugangsgesicherten Fahrradabstellplätzen verfügt. Über die Funktionen einer Bike-& Ride-Anlage hinaus kann die Fahrradstation optional mit z. B. einem Verleih und/oder einem Reparaturservice für Fahrräder weitere Dienstleistungsfunktionen enthalten. Weitere, unterschiedlichste Service-Angebote mit Bezug zum Fahrrad sind möglich (z. B. Verkauf von Ersatzteilen, Fahrradwäsche, Druckluftpumpe, etc.).

Die Errichtung von Fahrradstationen eignet sich im ländlichen Raum primär an ÖV -Haltepunkten in zentralen Orten. Vorrangiges Ziel ist das Angebot eines kostengünstigen und sicheren Stellplatzangebots für Radfahrende, um eine intermodale Reisekette zu ermöglichen.

Welche Vorteile bieten Fahrradstationen?

Die Gefahr vor Diebstahl und Vandalismus bei Abstellmöglichkeiten im öffentlichen Raum wirken den kommunalen Bemühungen zur Radverkehrsförderung häufig entgegen. Erst ein sicherer Abstellplatz am Zielort macht die Radnutzung für viele Bürgerinnen und Bürger zu einer realistischen Option. Durch zusätzlich angebotene Dienstleistungen kann die Attraktivität zur Fahrradnutzung für Kundinnen und Kunden gesteigert und die Zielgruppe erweitert werden.

Aufgrund der öffentlichen Finanzierung des ÖPNV , wodurch die Errichtung von Fahrradstationen an ÖPNV-Haltepunkten auch für Aufgabenträger auf Landesebene einen Anreiz zur ÖPNV-Kundengewinnung darstellt, wird der Bau von Fahrradstationen häufig in der Investitionsförderung für den ÖPNV berücksichtigt. Zudem können Fahrradstationen zur Standortaufwertung beitragen.

Was ist für eine erfolgreiche Umsetzung zu beachten?

Neben einer witterungs- und diebstahlgeschützten Parkmöglichkeit für eine Vielzahl an Fahrrädern sind generell die Vermittlung von Leihfahrrädern sowie ein Reparaturservice weitere wesentliche Qualitätsmerkmale von Fahrradstationen. Des Weiteren werden Mindestöffnungszeiten für das Parken von Fahrrädern von Montag bis Samstag, jeweils von 7:00 bis 20:00 Uhr empfohlen.

Wesentliche Akteure bei der Planung einer Fahrradstation sind der Flächeneigentümer, ggf. der Träger sowie der Betreiber. Hierbei ergibt sich die Konstellation der Trägerschaft in der Regel aus dem Eigentumsverhältnis der Fläche bzw. des Gebäudes.

Während Fahrradstationen in Großstädten größtenteils durch soziale Konzepte (z. B. Vereine, Stiftungen und gemeinnützigen GmbHs) organisiert werden, ist abseits des städtischen Raumes bei Fahrradstationen von geringerem Ausmaß die Kommune als Betreiber eine naheliegende Variante, falls ausreichende Kompetenz und entsprechend personelle Ressourcen verfügbar sind. So könnte z. B. der Abschluss eines Mietvertrages für einen Fahrradabstellplatz in die Dienstleistungen des kommunalen Bürgerbüros miteinbezogen werden. Zur Attraktivitätssteigerung könnten hierbei mittels inkludierter Vergünstigungen für ÖV-Kunden Anreizstrukturen zur Nutzung zugangsgesicherter Fahrradabstellanlagen geschaffen werden. Falls die Kommune als Betreiberschaft keine Option ist, sollten zur Festlegung einer angemessenen Leistungsanforderung potenzielle Betreiber identifiziert und deren Potenzial für das Kerngeschäft sowie weitere angedachte Dienstleistungen vor einer Ausschreibung der Betreiberschaft bewertet werden. Weiter ist bei einer Ausschreibung für die Betreiberschaft der Fahrradstation zur Gewährleistung eines rechtssicheren Ausschreibe- und Vergabeverfahrens die frühzeitige Einbeziehung des für die Vergabe zuständigen Amtes wichtig.

team red Deutschland GmbH, 03.09.2018: Fahrradparken an ÖV-Haltepunkten – Leitfaden Betreiberkonzepte für Fahrradstationen, Sammelschließanlagen und Fahrradboxen, gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Zugriff: http://fr.team-red.de/fileadmin/produkte/downloads/Radverkehr/LeitfadenRadstationTeamred.pdf [abgerufen am 14.12.2023].

Technische Universität Berlin, 2018: Mobilitätsgewinn im ländlichen Raum durch die Verknüpfung von Bus und Rad, Informationsbroschüre, gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Zugriff: https://www.tu.berlin/strassenplanung/forschung/projekte/abgeschlossene-projekte-auswahl/verknuepfungspotenziale-zwischen-rad-und-busverkehr [abgerufen am 14.12.2023].

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