Intermodalität/E-Mobilität: inmod Mecklenburg-Vorpommern

Was ist inmod Mecklenburg-Vorpommern?

Inmod war ein ÖPNV-Modellvorhaben in den Regionen Klützer Winkel, Salzhaff, Usedom und Mecklenburgische Seenplatte. Bei diesen Regionen in Mecklenburg-Vorpommern handelt es sich um ländliche Gebiete mit einem lückenhaften ÖPNV-Netz. Im Rahmen des Projekts wurde ein intermodales Mobilitätsangebot geschaffen unter Einbeziehung von Elektromobilität. Ziel war es, Lücken im ÖPNV-Netz zu schließen, indem Nutzerinnen und Nutzern die unkomplizierte Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsmittel ermöglicht wurde. Das Projekt wurde in den Jahren 2011 bis 2015 durchgeführt.

Das intermodale Mobilitätsangebot beruhte auf einem Elektrobus, zwei Hybridbussen und 270 Elektrofahrrädern. Während auf den Hauptverkehrsachsen Elektro- und Hybridbusse verkehrten, sollte die sogenannte „letzte Meile“ zwischen einem Halt auf der Hauptverkehrsachse und dem Zielort mit einem Elektrofahrrad zurückgelegt werden. An den Bushaltestellen und in den Wohngebieten der Region wurden insgesamt 183 Abstell- und Ladeboxen für die Elektrofahrräder aufgestellt. Dort konnten die Fahrräder ausgeliehen und die Akkus der Räder geladen werden. Zum Ausleihen eines Elektrofahrrads wurde eine inmod-Card benötigt, die im Bus oder auf der Website von inmod erworben werden konnte. Die Nutzung der Fahrräder war kostenlos, es musste lediglich ein Pfand von fünf Euro beim Erwerb der inmod-Card entrichtet werden. Mit Hilfe der inmod-Card konnte ein Fahrrad freigeschaltet werden. Die Rückgabe des Leihfahrrads konnte auch an einer anderen Verleihstation durchgeführt werden, sodass das Fahrrad bequem zwischen ÖPNV-Haltestelle und Wohngebiet genutzt werden konnte.

Welche Ziele wurden mit inmod Mecklenburg-Vorpommern verfolgt?

Ziel des inmod-Projekts war es, den ÖPNV mit dem Einsatz von Elektrofahrrädern so zu verzahnen, dass eine Mobilität ohne eigenen PKW ermöglicht wurde. Insbesondere Pendlerinnen und Pendler waren in den Projektregionen mit ihrem lückenhaften ÖPNV-Netz auf die Benutzung des eigenen Pkw angewiesen. Mit dem intermodalen Elektromobilitätssystem aus Elektrobussen und -fahrrädern wurde für die in der Region lebenden Personen eine Alternative zum MIV geschaffen. So sollte nicht nur das Verkehrsaufkommen und die Emissionen in der Region reduziert, sondern auch die Attraktivität der Region durch ein innovatives Elektromobilitätskonzept gefördert werden.

Ursprünglich war das inmod-Projekt nur Personen vorbehalten, die in der Region leben. Im Jahr 2013 wurde die inmod-Nutzung aber auch auf gebietsfremde Personen ausgeweitet, sodass insbesondere Touristinnen und Touristen das Angebot vermehrt nutzten.

Zwischen 2011 und 2015 hatten sich insgesamt 339 Nutzerinnen und Nutzer bei inmod registriert. Ungefähr ein Drittel waren Touristinnen und Touristen. Da die Projektregionen vergleichsweise niedrige Bevölkerungszahlen aufweisen, wurde diese Nutzeranzahl als großer Erfolg erachtet.

Wie erfolgte die konkrete Umsetzung?

Initiator des Projekts war das an der Hochschule Wismar angesiedelte Kompetenzzentrum ländliche Mobilität. Dieses führte unter anderem eine Erreichbarkeits- und Machbarkeitsanalyse durch, um die Standorte der Verleihboxen festzulegen. Am 1. November 2011 wurde das Modellprojekt gestartet und am 31. Mai 2015 eingestellt. Die Gesamtkosten für die Bereitstellung von Elektrobussen und -fahrrädern sowie Infrastruktur- und Personalkosten beliefen sich auf rund 3,4 Millionen Euro. Diese Aufwendungen wurden aus Fördermitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und des Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern finanziert.

Als besondere Herausforderung wurde die Aktivierung der Bevölkerung bzgl. der Nutzung des Angebots gesehen.

01.11.2011:

Beginn des Projekts

31.05.2015:

Ende des Projekts

Impuls MV, 2015: inmod - elektromobil auf dem Land, Zugriff: impuls-mv.de/* [abgerufen am 05.08.2020].

KOMOB, o. J.: Revitalisierung des ÖPNV im ländlichen Raum durch intermodale Angebote, Zugriff: http://komob.de/, Projekte, inmod [abgerufen am 05.12.2023].

Now GmbH, o. J.: InMod – Intermodaler öffentlicher Nahverkehr im ländlichen Raum (Mecklenburg Vorpommern). Zugriff: https://www.now-gmbh.de/projektfinder/inmod-intermodaler-oeffentlicher-… [abgerufen am 05.12.2023].

Onnen-Weber, Udo, 19.12.2014: inmod - Revitalisierung des ÖPNV im ländlichen Raum - Intermodal und elektrisch betrieben. Wismar.

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