Datentool: daviplan

Ausschnitt einer Karte in der Anwendung der Software daviplan
Quelle: Gertz Gutsche Rümenapp 2022; Kartengrundlage: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Was ist daviplan?

Mit Hilfe von daviplan werden Regionen darin unterstützt, bedarfsgerechte Angebotsstrukturen der Daseinsvorsorge zu sichern bzw. zu schaffen. Daviplan ist eine Open-Source-Software, die kostenlos heruntergeladen und in einem Browser genutzt werden kann. Es dient der Erfassung, Pflege und Auswertung räumlicher Daten zur Versorgungsqualität und zu den Erreichbarkeitsverhältnissen auf regionaler und kommunaler Ebene.

Das Tool ermöglicht nach der Befüllung mit Daten die Analyse von z. B. Erreichbarkeitsverhältnissen von öffentlichen Einrichtungen. Anhand von Indikatoren wie der Nachfrage pro Einrichtung oder der Reisezeit mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln kann die bestehende Versorgungsqualität ausgewertet werden. Daviplan wurde im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) entwickelt.

Die Nutzerinnen und Nutzer von daviplan haben die Möglichkeit, für selbst definierte Infrastrukturbereiche die aktuelle Standort- und Angebotsstruktur der Einrichtungen der aktuellen sowie einer prognostizierten Nachfrage gegenüberzustellen. Für diese Vergleiche von Infrastrukturangebot und -nachfrage stellt daviplan eine Reihe von Bewertungsindikatoren zur Verfügung, die auf die Eigenschaften der jeweiligen Infrastruktur angepasst werden können. Einige Indikatoren beziehen neben der Nachfragemenge und den vorhandenen Infrastrukturkapazitäten auch deren Erreichbarkeit zu Fuß, mit dem Rad, dem Auto oder mit dem ÖPNV mit ein.

Die Ergebnisdarstellung erfolgt in Form verständlicher Karten, Diagramme und Kennwerte.

Um daviplan nutzen zu können, müssen Daten vorliegen und importiert werden. Diese sind in den kommunalen Fachplanungen oftmals bereits vorhanden. Weitere Daten können von den Statistischen Landesämtern oder sonstigen Stellen bezogen werden. Eine Vielzahl amtlicher Daten kann zudem direkt über die Webseite www.regionalstatistik.de in einer bundeseinheitlichen Struktur genutzt und in daviplan integriert werden. Nach dem Datenimport sind alle Prozessschritte, wie die Aktualisierung, die Szenarienverwaltung oder die Auswertung und Ergebnisausgabe der Daten komfortabel und nutzungsfreundlich verwendbar.

An welche Zielgruppen richtet sich daviplan?

Gemeinden, Gemeindeverbände, Kreise und Regionen können mit daviplan eigenständig regionale und lokale Daten für unterschiedliche Bereiche der Daseinsvorsorge erfassen und aktuell halten. Mit Hilfe der Zusammenführung der Daten im daviplan können u. a. Standorte mit besonderer Bedeutung für die Flächenversorgung sowie Räume mit Unterstützungsbedarf identifiziert werden.

Daviplan ist so gestaltet, dass Anwenderinnen und Anwender mit unterschiedlichem Erfahrungshintergrund das Tool intuitiv nutzen können. Es ermöglicht die Berücksichtigung aller Infrastrukturbereiche der Daseinsvorsorgeplanung in Kommunen und Regionen. So sollen ländliche Räume gestärkt und Disparitäten abgebaut werden.

Was sind Ziele und Aufgaben von daviplan?

Unter Anwendung von daviplan können sowohl der Status-Quo der Daseinsvorsorge, als auch modellhafte Szenarien mit fiktiven Angebotsstrukturen untersucht werden. Beispielsweise kann berechnet werden, welche Auswirkungen sich für die Versorgungsqualität bzw. die Erreichbarkeiten ergeben, wenn Standorte wegfallen und hinzukommen.

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), 2022: daviplan – Datentool für die regionale Daseinsvorsorge. Zugriff: https://www.bbsr.bund.de, Forschung, Programme, Region gestalten, daviplan [abgerufen am 10.01.2024].

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), o. J.: daviplan – Datentool für die regionale Daseinsvorsorgeplanung. Zugriff: https://www.region-gestalten.bund.de, Einblicke [abgerufen am 10.01.2024].