Modale Filter zur Verkehrsberuhigung

Was sind modale Filter?

Modale Filter sind in den meisten Fällen bauliche Sperren, wie z. B. Pfosten oder Betonblöcke, welche die Durchfahrt von Kraftfahrzeugen in bestimmten Straßenabschnitten einschränken. Auch Fahrradbügel können als solche eingesetzt werden. Diese Form der Verkehrsberuhigung kann auch durch die Gestaltung öffentlicher Plätze erfolgen, indem z. B. ein Kreuzungsbereich in einem Wohngebiet durch die Platzierung von Bepflanzungen oder städtischem Mobiliar zum Aufenthaltsraum umfunktioniert wird. Modale Filter können zudem durch Verkehrszeichen für Durchfahrtsverbote zum Einsatz kommen.

Welche Vorteile bieten modale Filter?

Durch den Einsatz modaler Filter kann die Verkehrsgeschwindigkeit des Kfz-Verkehrs an ausgewählten Stellen reduziert und der Verkehr gelenkt werden. Die Durchgangs- und Schleichverkehre werden unterbunden, wodurch für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer die Verkehrssicherheit erhöht wird. Zudem werden durch die Geschwindigkeitsreduzierung Emissionen, Lärm und Feinstaubproduktion gesenkt, was wiederum die Aufenthaltsqualität erhöht und Wege für aktive Mobilitätsformen attraktiver macht.

Routen für den Radverkehr können mithilfe von modalen Filtern sicherer und komfortabler gestaltet werden. Insbesondere an Kreuzungssituationen an angrenzenden Hauptstraßen können so Unfälle vermieden werden. Vor allem in Wohngebieten oder vor Schulen können modale Filter als schnell einzusetzendes Instrument hilfreich sein.

Was ist für eine erfolgreiche Umsetzung zu beachten?

Für den Einsatz von modalen Filtern ist als Handlungsgrundlage das Straßenverkehrsrecht (SVR) oder das Straßenrecht zu berücksichtigen. Verkehrszeichen benötigen beispielsweise eine Begründung nach § 45 der Straßenverkehrsordnung (StVO). Der Träger der Straßenbaulast kann bauliche Sperren auch auf Grundlage des Straßenrechts als Veränderung der Straße errichten, wobei die Kommune nicht auf Einrichtungen nach § 43 Abs. 1 StVO beschränkt ist, sondern die Elemente selbst wählen kann.

Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass die Straßenabschnitte weiterhin für Rettungsdienste, Müllabfuhr sowie Anwohnerinnen und Anwohner erreichbar bleiben, bestenfalls werden alle Akteure vorab in den Planungsprozess einbezogen.

Die Umsetzung umfasst im Idealfall eine Dauer von ca. 25 Wochen, wobei der Verwaltungsvorgang 17 bis 20 Wochen und die verkehrsrechtliche Anordnung sechs Wochen betragen. Die Umsetzung ist in den meisten Fällen verhältnismäßig preiswert und schnell.

 

Planerinnen und Planer sollten sich vor dem Einsatz modaler Filter mit möglichen Herausforderungen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und der Bürgerbeteiligung auseinandersetzen. Eine erhöhte Kommunikation verbessert die Akzeptanz der Maßnahme. Um Diskussionen mit Bürgerinnen und Bürgern erfolgreich zu führen, ist es insbesondere wichtig, die positiven Auswirkungen der Maßnahmen hervorzuheben.

Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club e. V., 2020: InnoRAD-Factsheet 2/6. Zugriff: https://www.adfc.de/ [abgerufen am 11.01.2024].

Kompetenznetz Klima mobil, 2021: Steckbrief 02/03. Maßnahme: Verhinderung von Ausweichverkehren. Zugriff: https://www.klimaschutz-bewegt.de, Infothek, Downloads [abgerufen am 11.01.2024].