Velorouten

Was sind Velorouten?

Ähnliche wie Radschnellwege sind Velorouten Radverkehrsverbindungen, die durch ihre direkte Streckenführung und Bauweise ein zügiges Vorankommen mit dem Fahrrad ermöglichen. Da sie jedoch nicht alle Kriterien der Radschnellwege erfüllen, wie z. B. die Mindestbreite, werden sie Velorouten, oft auch Radpendlerrouten oder Radvorrangrouten, genannt. Velorouten sind dort zu bauen, wo es ein großes Radverkehrsaufkommen gibt oder ein hohes Radverkehrspotential zu vermuten ist. Sie dienen hauptsächlich dem Alltagsverkehr und verbinden wichtige Quell- und Zielorte.

Welche Vorteile bieten Velorouten?

Velorouten haben den Vorteil, dass Radfahrerinnen und Radfahrer auf Grund der Bauweise der Strecken ein zügiges Vorankommen gewährleistet wird. Angepasste Ampelschaltungen, kreuzungsarme Streckenführungen, mögliche Bevorrechtigungen an Knotenpunkten und eine hohe Belagsqualität mit geringem Rollwiderstand ermöglichen eine hohe Reisegeschwindigkeit und eine durchgängige Verbindung. Eine breite Fahrbahn lässt das Überholen anderer Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer ohne Probleme zu. Durch den Bau von Velorouten wird die aktive Mobilität gefördert und ein Beitrag zur Mobilitätswende geleistet. Attraktive Radverkehrsverbindungen können zum Umstieg auf das Fahrrad animieren. Gut durchdachte Streckenführungen vorbei an ÖPNV-Haltestellen fördern die Intermodalität.

Was ist für eine erfolgreiche Umsetzung zu beachten?

Für eine hohe Auslastung der Velorouten sollten bestimmte Punkte berücksichtigt werden:

  • Da Velorouten als Alltagsrouten dienen, sollte die Streckenführung genauestens durchdacht werden. Die Routen sollten bedeutende Quell- und Zielorte verbinden. Dabei hilft es, die geplante Strecke mit den potentiellen Nutzerinnen und Nutzern zu besprechen und wenn nötig an deren Bedarfe anzupassen.
  • Die Velorouten sollten ganzjährig befahrbar sein. Das bedeutet, dass es einen Winterdienst sowie eine regelmäßige Reinigung der Strecke geben sollte. Zudem ermöglicht eine durchgehende Beleuchtung eine sichere Befahrung der Strecke auch bei Dunkelheit.
  • Um eine Gefährdung von Fußgängerinnen und Fußgängern sowie Radfahrerinnen und Radfahrern zu vermeiden, sollte von einem kombinierten Rad- und Fußweg abgesehen werden. Rad- und Fußverkehr sollten, wenn möglich, stets getrennt geführt werden.
  • Für die Veloroute sollte ein Belag mit geringem Rollwiderstand gewählt werden. Kopfsteinpflaster oder wassergebundene Decken sind zu vermeiden.
  • Knotenpunkte sollten übersichtlich gestaltet und wenn möglich mit einer Bevorrechtigung für den Radverkehr geplant werden. Knotenpunkte könnten mit Hilfe von Kreisverkehren oder dem Bau von Fahrradbrücken oder -tunneln angepasst werden.
  • Es ist wichtig, dass die Velorouten in einem zusammenhängen Radverkehrsnetz integriert sind.
  • Zudem ist innerhalb des Radverkehrsnetzes und auf den Velorouten auf eine durchgängige sowie verständliche Wegweisung zu achten. So wird gewährleistet, dass auch ortsfremde Personen an ihr Ziel gelangen.

Um neue Velorouten bekannt zu machen, bietet sich eine überregionale Vermarktung an. Diese kann durch eine aktive Öffentlichkeitsarbeit gefördert werden.

ADFC, 02.11.2015: ADFC-Position: Velorouten. Zugriff: https://hamburg.adfc.de/artikel/adfc-position-velorouten [abgerufen am 31.10.2023].

Stadtregion Münster, o. J.: Was ist eigentlich eine Veloroute? Zugriff: https://www.veloregion.de/, Hintergrund [abgerufen am 31.10.2023].